Tropische Eisvögel Afrikas

Die Eisvögel (Alcedinidae) sind mit etwa 90 Arten über den halben Erdball verteilt anzutreffen. In Europa ist nur eine Art heimisch, der Eisvogel (Alcedo atthis). Die größte Artenvielfalt findet man in tropischen und subtropischen Regionen, viele davon entlang des ostafrikanischen Grabenbruchs.

Braunkopfliest (Halcyon albiventris)

Der Braunkopfliest ist ein mittelgroßer Vertreter der afrikanischen Eisvögel, er gehört zur Gattung Halcyon. Besonders auffallend sind die kobaltblauen Teile der Flugfedern und das grau-braune Kopfgefieder.

Riesenfischer (Megaceryle maxima)

Der Riesenfischer ist der größte Eisvogel auf dem afrikanischen Kontinent. Er kann es auf bis zu 45 cm Körpermaß bringen. Dagegen war dieser Geselle am Lake Lulti nur ca. 25- 30 cm groß.

Malachit-Eisvogel oder Hauben-Zwergfischer (Alcedo cristata)

Der Hauben-Zwergfischer ist seinem europäischen Verwandten sowohl im Aussehen als auch in der Lebensweise sehr ähnlich. Er gehört zur Gattung der „echten Eisvögel“, ist ein Stoßtaucher, lebt an ruhigen Binnengewässern Zentralafrikas. Ernährt überwiegend von kleinen Fischen und Insektenlarven. Seine Körpergröße beträgt ca. 2/3 des europäischen Eisvogels.

Graufischer (Ceryle rudis)

Man trifft den bis zu 25 cm großen Eisvogel sowohl südlich der Sahara, als auch in Zentralchina (in den dazwischen liegenden Regionen ist er kaum, oder gar nicht verbreitet). Seine Jagdtechniken sind zweigeteilt. Einerseits sitzt er beobachtend auf einer erhöhten Warte und stößt blitzartig ins Wasser. Alternativ „steht“ er im Rüttelflug über der Wasserfläche, um nach Beute Ausschau zu halten.

Graukopfliest (Halcyon leucocephala)

Der am meisten verbreitetste afrikanische Eisvogel. Der Graukopfliest — hier sitzt er auf einem Akazienzweig und zeigte verhältnismäßig wenig Scheu vor Kamera und Fotograf. Bis auf wenige Meter konnte ich mich ihm näheren, und dies, obwohl ich keinerlei Deckung als Versteck nutzen konnte.

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Die Legenden der griechischen Mythologie berichten, dass die fünfzig Töchter des zypriotischen Königs Kinyras in Eisvögel verwandelt wurden. Der Eisvogel galt als mit dem Meer verbunden und beherrschte die Halkyonischen Tage vor dem Beginn der Herbststürme. Einige Eisvogelgattungen haben daher ihre wissenschaftlichen Namen: Halcyon von Alkyone, der Tochter von Enarete und Aiolos, sowie Ceyx von Keyx, Gemahl der Alkyone.

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Mit Eis haben Eisvögel im eigentlichen Sinn nicht viel zu tun. Im Gegenteil: In Europa ist ein strenger Winter, bei dem die Jagdgewässer des Vogels zu gefroren sind, sein tödlichster Feind – mehr als 70% der Jungvögel eines Jahres überleben den ersten Winter nicht. Man nimmt an, dass der althochdeutsche Name „Isaro“ zu seinem deutschen Trivialnamen führte. Sein englischer Name „Kingfisher“ beschreibt die Charaktereigenschaften des Vogels viel passender.

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