In Deutschland existieren heute 3 Beringungszentralen, die eigene Vogelringe ausgeben: Helgoland, Hiddensee, Radolfzell am Bodensee. Die Vogelwarte Rossitten (heute: Rybatschi oder Rasytė) gehört jetzt zum Zoologischen Institutes der Russischen Akademie der Wissenschaften, Sankt Petersburg.

In diesem Fall ist ein diesjähriger Alpenstrandläufer (Calidris alpina) in eine der aufgestellten Reusen gelaufen.
Im „Auftrag“ dieser Zentralstellen werden Vögel durch Mitarbeiter verschiedener Schutzorganisationen beringt und die ihre Ergebnisse an die zuständige Zentrale weiterleiten. Neben der eigentlichen Befestigung eines Aluminium- oder Kunststoffringes an einem Bein des Vogels, werden die Tiere auch nach einem international festgelegten Schema vermessen und registriert.
Bevor man den Tieren einen Ring anlegen kann, muss man ihnen habhaft werden. Prinzipiell bestehen zwei Möglichkeiten. Entweder man legt dem Vogel die Markierung bereits als Nestling, also zu einem Zeitpunkt bei dem das Tier noch unselbständig ist und nicht flüchten kann, an oder man muss ihn später auf irgendeine Art und Weise einfangen, ohne dass er dabei einen folgenschweren Schaden erleidet.
Gefangen werden die Vögel entweder mit Hilfe von aufgestellten Japannetzen oder – besonders gut für Watvögel geeignet – durch Reusen, die man an direkt an der Uferlinie positioniert.
Allein in Deutschland wurden seit Beginn des 19. Jahrhunderts etwa 17 Millionen Vögel markiert, von denen mindestens 450.000 Rückmeldungen vorliegen. Die laufende Nummer des Rings wird auf einem Meldebogen erfasst. Ergänzend werden zu jedem Vogel folgende Maße und Werte aufgenommen:

Abschließend wird der allgemeine Gesamtzustand des Vogels beurteilt.
(Insbesondere der Zustand des Gefieders).
Der ganze Vorgang sollte ruhig, aber zügig durchgeführt werde. Für die Tiere bedeutet er trotz aller Umsicht Stress und Aufregung. Ein geübter Vogelwart benötigt deutlich weniger als 5 Minuten und schon darf der Vogel wieder auf und davon.