Giraffenbande – Keine Straße durch die Serengeti!

Serengeti, Naabi Hill Gate: Von Südwesten kommend nähert sich eine Gruppe Massai-Giraffen (Giraffa camelopardalis tippelskirchi)

Doch keine Straße durch die Serengeti

„Die Regierung Tansanias hat die Pläne für den Bau einer geteerten Hauptverbindungsstraße durch den Serengeti Nationalpark teilweise verworfen, nachdem Untersuchungen gezeigt haben, dass durch den Bau der Straße der Wildtierbestand in der Region drastisch reduziert worden wäre.

Die Gruppe läuft direkt auf uns zu…

 … die zweispurige, asphaltierte Straße sollte den nordwestlichen Teil um den Viktoriasee mit den Häfen am Indischen Ozean verbinden. Die geplante Straße sollte auf 50 Kilometern in Ost-West Richtung durch den Park verlaufen und hätte die Wanderung der Tierherden erschwert oder teilweise ganz zum Erliegen gebracht. Zum Schutz vor Kollisionen wäre die Straße zusätzlich mit einem Zaun abgetrennt worden. Diese Blockade hätte nicht nur einen Effekt auf die Wanderung der Gnu- und Zebraherden, sondern in der Folge auch auf die Populationsbestände großer Raubtiere, wie zum Beispiel Löwen und Geparden.

… vorsichtig näheren sich die Tiere der unbefestigten Sandpiste, die das Ngorongoro Gebiet mit der Serengeti verbindet

Die geplante Fernstraße würde die Wanderwege von ca. 1,5 Millionen Gnus und Zebras in den Norden zerschneiden. Von Dezember bis Juni halten sich die Tiere im Südosten, in der Umgebung des Die geplante Fernstraße würde die Wanderwege von ca. 1,5 Millionen Gnus und Zebras in den Norden zerschneiden. Von Dezember bis Juni halten sich die Tiere im Südosten, in der Umgebung des Ngorongoro-Kraters, auf. Wenn die Regenfälle nachlassen, wandern die riesigen Herden in die Kernzone der Serengeti, um ab August weiter im Nordwesten an den Mara Fluss zu gelangen. Von nun an geht es zurück nach Süden, Richtung Ngorongoro.“

Quelle: Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) / afrika-travel.de (25. Oktober 2011)

… mit Erreichen der Straße wächst die Unruhe

Unsere eigenen Beobachtungen belegen die Auswirkungen, die durch den Eingriff in das Ökosystem der Serengeti mit dem Straßenbauprojekt entstehen würden – mit oder ohne Schutzzaun!
Die Bilderserie zeigt, dass die bereits existierenden schmalen Pisten das Verhalten der Tiere deutlich verändert hat.

das Unbehagen der Tiere – selbst vor dieser schmalen Sandpiste – ist greifbar.

Es sind nicht die anwesenden Menschen, die stören (wir werden gar nicht beachtet). Es ist die Sandstraße, die sie zu dem übervorsichtigen Verhalten veranlasst.

Nichts geht mehr!
Dann doch !

Das Hindernis wird beäugt und begutachtet. Es fällt den Tieren sichtlich schwer, sich zum Überqueren durchzuringen.

Das sandige Pistenband stellt für die Tiere eine unbekannte Größe dar. Sie sind nicht in der 
Lage, die Situation zu beurteilen. Eine Einordnung, ob von dem Sandstreifen eine Gefahr ausgeht, ist nicht möglich.

Der Nachzügler der Gruppe hat es besonders schwer

Der Plan, eine Fernstraße die Serengeti zerschneiden zu lassen, erinnert fatal an die Ideen britischer Kolonialherren der 1950er Jahre. Man wollte das Schutzgebiet zu Gunsten wirtschaftlicher Interessen deutlich verkleinern und in zwei Bereiche teilen. Die weltweit einzigartige Wanderung der riesigen Herden Huftiere wären dadurch gestoppt und vernichtet.


Eine Antwort schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert